Page 207 - Handbuch Digitalisierung (2. Ausgabe)
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HANDBUCH DIGITALISIERUNG Kapitel 3.7 / Künstliche Intelligenz Datenmengen – maschinelle Lernverfahren gehören zu den Schlüsseltechnologien inner- halb dieses Gebiets. Sie unterstützen den Da- ta-Mining-Prozess vor allem beim Aufspüren neuer Muster und Gesetzmäßigkeiten. „Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren eine neue Reifephase erreicht und entwickelt sich als Basisinnovation zum Treiber der Digi- talisierung und autonomer Systeme in allen Le- bensbereichen“, schildert die am 15. November 2018 verabschiedete Strategie Künstliche Intel- ligenz die Ausgangssituation. Durch sie sollen „die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von KI in allen Bereichen der Gesellscha im Sinne eines spürbaren gesellscha lichen Fort- schritts und im Interesse der Bürgerinnen und Bürger gefördert werden“. Die Zeichen stehen auf Wachstum. Deutschland soll zum weltweit führenden Standort für künstliche Intelligenz werden und „AI made in Germany“ zum welt- weit anerkannten Gütesiegel.(1) Da haben wir uns etwas vorgenommen. Die Erwartungen an die Politik sind entspre- chend hoch. Neben der Scha ung rechtlicher Rahmenbedingungen spielt auch die Förde- rung junger Unternehmen eine entscheiden- de Rolle. O stammen wegweisende Innova- tionen von Start-ups. Dafür bedarf es eines Umfelds, in dem Gründer ohne bürokrati- sche Hürden ihre Unternehmen au auen können, gut ausgebildete Mitarbeiter nden und einfachen Zugang zum Markt erhalten. Aber wie sieht es mit den Investitionen un- seres Staates wirklich aus? Sicher ist, dass Deutschland mit seinen Fördergeldern für KI hinter China und den USA zurückbleibt. Drei Milliarden Euro will Deutschland bis 2025 investieren. Demgegenüber steht der chinesische Plan „Nächste Generationen der KI-Technologien“ mit Staatsfördermit- teln von 150 Milliarden Dollar bis 2030. Und auch zeitlich hinkt Deutschland hinterher. Während KI für uns alle noch Neuland ist, existiert der Plan der Volksrepublik bereits seit Juni 2017. Die USA pro tieren beim KI- Wettlauf vor allem von spendablen Risikoka- pitalgebern, die allein 2017 ca. 10 Milliarden Dollar in die Technologie pumpten, sowie ihrem Ökosystem aus Tech-Giganten. Apple, Tesla, Microso , Google, Facebook und IBM sind die Big Player am Markt, was nicht zu- letzt auch der Bekanntheitsgrad von Watson, Siri, Alexa, Cortana oder OK Google belegt. Die digitalen Helfer fungieren dabei nicht nur im Alltag, sondern auch Unternehmen können ihr Potenzial nutzen. Der Umgang mit den Maschinen wird dabei immer natür- licher und auch die Identi kation einer Per- son anhand ihrer Stimme ist möglich. Doch noch sind wir in einer recht frühen Phase der 207 Herausforderungen