Page 228 - Handbuch Digitalisierung (2. Ausgabe)
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Kapitel 3.9 / (I)IoT & Industrie 4.0 HANDBUCH DIGITALISIERUNG 228 Testen, entwickeln, forschen In praxisnahen „Forschungsfabriken“ können neue Verfahren getestet wer- den – unter anderem am KIT in Karlsruhe. Die TREND-REPORT-Redaktion sprach mit Prof. Dr.-Ing. Jürgen Fleischer, Institutsleiter des wbk Instituts für Produktionstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), über die neue Karlsruher Forschungsfabrik und „Company on Campus“. Herr Prof. Fleischer, mit welchen emen und Aufgaben beschä igt sich Ihr Forschungsbereich? Mein Forschungsbereich be- schä igt sich mit Maschi- nen, Anlagen und Pro- zessautomatisierung. Die Kernkompetenzen die- ses Bereichs liegen in der Entwicklung und Ausle- gung von intelligenten, res- sourcene zienten Komponen- ten für Maschinen und Anlagen sowie in der Gestaltung exibler, automati- sierter Prozessketten. Neben den wesentli- chen Kriterien wie Stückzahl- und Varian- ten exibilität rückt der Umgang mit neuen, aber unreifen Technologien, in den Anwen- dungsfeldern Elektromobilität oder Leicht- baufertigung, in den Vordergrund. Zur Eta- blierung des Produktionsstandorts Deutsch- land ist die Entwicklung von Maschinen und Methoden für eine schnelle Industrialisie- rung von neuen, innovativen Produktions- technologien essenziell. Welche Aufgaben hat die „Karlsruher For- schungsfabrik“ im Kontext der neuen Tech- nologien? Die zunehmende Individualisierung und hohe Variantenvielfalt von Produkten sowie die Forderung nach neuen und komplexen Ferti- gungsprozessen stellen eine große Herausfor- derung an die produzierenden Unternehmen. Ziel der Karlsruher Forschungsfabrik ist es, neue Produktionstechnologien durch die interdisziplinäre Zu- sammenarbeit des Maschi- nenbaus und der Informatik schnell in sichere und pro - table industrielle Fertigungs- prozesse umzusetzen. Hierbei spielt die „Strategie Künstliche Intelligenz“ der Bundesregierung sicherlich eine wichtige Rolle. Aller- dings kann die KI nur einen e zienten Mehrwert generieren, wenn sie intelligent mit dem domänenspezi schen Wissen von Pro- duktionsexperten kombiniert wird. Zusätzlich sind für die oben genannten Herausforderun- gen neuartige Produktionsanlagen mit auto- matisierten Lösungen notwendig, sodass indi- vidualisierte Produkte mit kleinen Stückzahlen rentabel und exibel fertigbar sind. Zur Errei- chung dieses Ziels haben wir eine starke Ko- operation zwischen dem wbk Institut für Pro- duktionstechnik des KIT und den Fraunhofer Instituten ICT und IOSB etabliert.