Page 149 - Handbuch Digitalisierung (2. Ausgabe)
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HANDBUCH DIGITALISIERUNG Kapitel 3.1 / New Work & Arbeiten 4.0 meinsamkeit: Es geht immer um Arbeit und den Menschen dabei. Ich erforsche, wie Men- schen mit Maschinen zusammenwirken und auch, wie Menschen miteinander arbeiten. In- teressant sind dabei immer auch die Arbeits- bedingungen und deren Folgen für den Men- schen. Mein Ziel ist es, Arbeit so zu gestalten, dass sie menschengerecht, technisch funktio- nal und wirtscha lich e zient ist. Wie werden die Arbeitswelten der Zukun  aussehen? In der Forschung stehen zurzeit lernende Sys- teme hoch im Kurs. Sicher sind hier in den nächsten zehn Jahren Innovationen zu erwar- ten, die unsere Arbeit maßgeblich beein us- sen: Wo heute menschliche Dienstleistung zu  nden ist, mögen das eine oder andere Com- puterprogramm oder ein Roboter den Dienst „antreten. Expertensysteme können uns helfen, Krankheiten oder Umweltkatastrophen exak- ter vorherzusagen. Vielleicht wird es deshalb manche Berufe gar nicht mehr geben: Braucht man noch einen Reisekaufmann, um seinen Unsere Arbeitswelt wird sich schneller und ö er verändern, als das in den letzten Jahrzehn- ten der Fall war. Für Arbeitneh- mer heißt das, dass sie vielleicht gar nicht mehr fest zu einer Or- ganisation gehören. Urlaub zu buchen? Vielleicht bekommen an- dere Berufe auch eine neue Bedeutung: Ist es nicht Luxus, anstelle eines Computers einen menschlichen Berater um sich zu wissen? Vor- stellen kann man sich heute viel. Es ist deshalb sicher auch kein Zufall, dass Sie nicht nach der „Arbeitswelt der Zukun “ gefragt haben, sondern sich im Plural für „Arbeitswelten“ in- teressieren. Das macht deutlich, dass mehre- re Varianten realistisch denkbar sind und es auch an uns ist, diese zu gestalten. OK. – Digitalisierung, künstliche Intelli- genz und Robotik werden in unserem Alltag Einzug halten. Doch auf was genau müssen wir uns als Arbeitnehmerinnen und Arbeit- nehmer einstellen? Neben neuen Technologien werden wir uns vor allem auf andere Arbeitsbedingungen ein- stellen müssen: Unsere Arbeitswelt wird sich schneller und ö er verändern, als das in den letzten Jahrzehnten der Fall war. Für Unter- nehmen bedeutet das, dass sie  exibler und schlanker werden müssen. Für Arbeitnehmer heißt das, dass sie vielleicht gar nicht mehr fest zu einer Organisation gehören. Sie werden zum Teil ihre Dienstleistung auf Plattformen anbieten und zeitlich befristet für den ein oder anderen Au raggeber tätig sein. Das kann un- sere Arbeitszeiten massiv beein ussen, unser Verständnis von Unternehmenskultur obsolet machen, und es verlangt von Führungskrä en ganz andere Managementkompetenzen. Diese Punkte müssen auch gesellscha spolitisch ad- ressiert werden und wir müssen zum Beispiel Arbeitsschutz neu denken. Was sollte uns Sorge bereiten? In Vorträgen erlebe ich immer wieder, dass viele Menschen beunruhigt auf die vor sich 149 Herausforderungen “ 


































































































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