Page 183 - Handbuch Digitalisierung (2. Ausgabe)
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HANDBUCH DIGITALISIERUNG Kapitel 3.4 / InsurTech ßend bearbeiten. Microservices prüfen dafür, ob eine Versicherung besteht und ob alle Prä- mien bezahlt worden sind. Die nötigen Anga- ben wie Tathergang oder sogar Beweisfotos können die Versicherungsnehmer online oder via App an den Versicherer übermitteln. Ist al- les in Ordnung, weist ein weiterer Microser- vice die Zahlung an und trägt die notwendi- gen Informationen in die bestandsführenden Systeme ein. In diesem Bereich beginnen immer mehr Ver- sicherer inzwischen damit, künstliche Intelli- genz (KI) einzusetzen, um Betrugsversuche zu erkennen. Schon heute kann eine entspre- chend trainierte KI erkennen, ob per Foto ge- meldete Autoschäden plausibel sind. Das ist deshalb so wichtig, weil die unpersönliche Schadenmeldung Betrüger dazu einlädt, mit nachträglich bearbeiteten oder gleich kom- plett gefälschten Fotos überhöhte Schäden geltend zu machen. Damit das Geld nicht in falsche Hände gerät, müssen die Versicherer geeignete Kontrollen entwickeln und in die IT-Systeme integrieren. Interne Abläufe visualisieren Damit der Schritt in die digitale Zukun  ge- lingt, müssen Versicherungsunternehmen ein neues Selbstverständnis als So wareun- ternehmen entwickeln. Kün ig entscheidet nicht mehr allein das beste Angebot, sondern das Kundenerlebnis darüber, ob ein Produkt gekau  wird oder nicht. Und diesen Unter- schied können Unternehmen zunehmend nur noch durch die Qualität ihrer IT-Systeme her- ausarbeiten. Digitalpioniere wie der US-ame- rikanische Streamingdienst Net ix beispiels- weise haben von vornherein auf Microser- vices gesetzt, um das beste Nutzererlebnis zu bieten. Damit hängen Technologieriesen auch für andere Branchen die Messlatte beständig höher. Quelle Camunda Services Abb. 2: Heatmaps legen Engpässe im Prozessmodell o en. 183 Herausforderungen 


































































































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