Page 182 - Handbuch Digitalisierung (2. Ausgabe)
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Kapitel 3.4 / InsurTech „ HANDBUCH DIGITALISIERUNG Auch im Ernstfall bieten Micro- services die Chance, ein digita- les Kundenerlebnis zu schaffen, das weitgehend ohne manuelle Zuarbeit durch den Versic“herer auskommt. seportale oder Fluggesellscha en, die wäh- rend der Buchung eine Reiserücktrittsversi- cherung mitverkaufen möchten und dafür Provisionen erhalten. Doch auch im Ernstfall bieten Microservices die Chance, ein digitales Kundenerlebnis zu scha en, das weitgehend ohne manuelle Zuar- beit durch den Versicherer auskommt. Leicht zu bezi ernde Schäden, wie sie etwa bei Glas- bruch oder in der privaten Ha p icht häu g au reten, lassen sich von der Erfassung bis zur Auszahlung automatisch und fallabschlie- das Webformular schließlich abschickt, star- ten mehrere Microservices, die das individu- elle Risiko prüfen und automatisch die Police anlegen. Wenn nichts Unerwartetes passiert, bekommt der Kunde seine digital abgeschlos- sene Versicherung ausgehändigt, ohne dass sich ein Sachbearbeiter den Vorgang über- haupt anschauen musste (vgl. Abb. 1). Moderne Work ow-Systeme ermöglichen den Unternehmen, einfache Entscheidungs- tabellen über eine Decision-Engine einzu- binden. Solche Werkzeuge helfen dabei, Aus- nahmen festzulegen, falls ein Vorgang nicht automatisch abgeschlossen werden kann. Ein Ampelsystem kann beispielsweise Fälle aus- steuern, die nur ein Sachbearbeiter entschei- den darf oder gleich zu einer Ablehnung füh- ren sollen. Microservices lassen sich zudem dafür einsetzen, für Kunden automatisch ei- nen Webzugang einzurichten, Vertragsunter- lagen per Post zu versenden oder geänderte Kundendaten wie eine neue Adresse ins Be- standssystem zu übertragen. Schäden digital regulieren Die Vorteile einer solchen IT-Architektur lie- gen auf der Hand: Keine Datenstaus mehr und falls einzelne Microservices verbessert werden sollen, betre en die damit verbundenen An- passungen nicht gleich das gesamte System. Zudem erleichtern Microservices den Anbie- tern, externe Partner einzubinden wie die für die Bonitätsprüfung häu g angefragte Schufa. Gleiches gilt aber auch für Kooperationspart- ner, die Versicherungen zusätzlich zu einem eigenen Angebot anbieten wollen und sich da- für eine einfache Möglichkeit zum Abschluss wünschen. Dazu gehören beispielsweise Rei-  Verwandte emen V Künstliche Intelligenz ohne Vorurteile V Altanwendungen nicht vergessen! V Agil arbeiten – aber wie? V Abteilung IT V Investieren in Datenkompetenz V Künstliche Intelligenz S. 18 S. 41 S. 45 S. 76 S. 194 S. 206 182 


































































































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