Page 115 - Handbuch Digitalisierung (2. Ausgabe)
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HANDBUCH DIGITALISIERUNG Kapitel 2.7 / Abteilung Produktion & Fertigung Abt. Produktion & Fertigung Erst die Vielzahl an Daten erweckt das (I)IoT zum Leben. Uvon Andreas Fuhrich nter dem Begri  Industrie 4.0 subsumiert die Bundesregie- rung diverse technologische Trends wie Maschine-zu-Ma- schine-Kommunikation und das Internet der Dinge. Sie erwartet, dass die Organisation und Steuerung der gesamten Wertschöpfungsket- te über den kompletten Lebenszyklus hinweg sich durch den Einzug neuer Technologien verändern wird. Grundlage bildet dabei die Verfügbarkeit aller notwendigen Informati- onen in Echtzeit, durch die Vernetzung aller beteiligten Instanzen.(1) Die 5G-Technologie ist hierfür eine Grundvoraussetzung. Der Trend geht dabei weg von standardisier- ten hin zu individuellen, auf den Kunden zu- geschnittenen Produkten. Durch die Mög- lichkeiten des 3-D-Drucks und sogenann- ter Smart Factories kann der Endkunde jetzt selbst unmittelbar Ein uss auf die Fertigung des Produkts nehmen, etwa über eine einfach zu nutzende CAD-So ware, welche ihm kos- tenlos zum Download bereitgestellt wird. Cyber-physische Fertigungseinheiten kom- munizieren über das Internet der Dinge in Echtzeit sowohl miteinander als auch mit der Fertigungsanlage. Auf diese Weise werden die miteinander vernetzten Produktionsbestand- teile in die Lage versetzt, jederzeit auf Verän- derungen zu reagieren, ohne dass die Produk- tionskette hierfür unterbrochen werden muss. Individuelle Kundenwünsche können so kos- tene zient umgesetzt werden. Die Struktur der Vernetzung kann jedoch auch über einzelne Fertigungsanlagen hinaus erwei- tert werden, sodass ganze selbst organisierende, unternehmensübergreifende Wertschöpfungs- netzwerke entstehen. Diese Netzwerke lassen sich beispielsweise nach Kriterien wie Kosten, Verfügbarkeit oder Ressourcenverbrauch opti- mieren. Die Fähigkeit, die Datenmenge der cy- ber-physischen Systeme (Big Data) e ektiv zu analysieren und daraus Optimierungsschrit- te abzuleiten, wird in diesem Zusammenhang immer wichtiger. Aufgabenbereiche von tradi- tionellen Produktionsmitarbeitern und Wis- sensarbeitern, wie z. B. Datenanalysten, werden weiter zusammenwachsen. Die Erfahrung der Produktionsmitarbeiter kann in Kombination mit Big Data dazu genutzt werden, Produk- te weiterzuentwickeln oder neue Produkte zu fertigen. Zusätzlich können selbstlernende Sys-  115 Abteilungen 


































































































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