Page 116 - Handbuch Digitalisierung (2. Ausgabe)
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Kapitel 2.7.1 / Abteilung Produktion & Fertigung HANDBUCH DIGITALISIERUNG teme die in der Wertschöpfungskette entste- henden Daten laufend analysieren und darauf au auend die Prozesse optimieren. Unwirt- scha liche Fertigungsschritte werden durch die Analysemöglichkeiten besser erkannt und immer häu ger aufgelöst bzw. durch externe Zulieferer ersetzt. Der Komplexitätsgrad ei- nes Unternehmens wird weiter steigen und die Vernetzung von Unternehmen nimmt zu. Auf Plattformen entstehen bereits branchen- spezi sche Eco-Systems mit sich ergänzenden Dienstleistungen unterschiedlicher Unterneh- men. Die Fertigungstiefe innerhalb des Unter- nehmens nimmt ab, dafür steigt der Aufwand, die Zulieferer zu steuern und zu kontrollieren. Entscheidend wird daher in Zukun  der Um- gang mit kurzzyklischen Schwankungen der Märkte sein. Diese resultieren auch aus dem wichtigsten zukün igen Erfolgsfaktor: Durch Trends 1. Predictive Maintenance Hersteller und Betreiber von Fertigungsmaschi- nen sind durch das Internet der Dinge in der Lage, Predictive Maintenance (vorausschauende Instandhaltung) zu nutzen. Über Sensoren er- fassen die Maschinen kontinuierlich Zustands- daten und übertragen diese anschließend in die Cloud. Dort werden die verschiedenen Daten stetig analysiert, um rechtzeitig Verschleißteile auszutauschen oder bei Au älligkeiten und auf Störung hindeutenden Mustern entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Produktionsausfälle durch plötzliche Standzeiten und unvorhergese- hene Ausfälle werden dadurch vermieden. Vernetzung und Echtzeitanalyse sind Produk- tionsunternehmen in der Lage und gewisser- maßen verp ichtet, schnell auf sich ändernde Kundenanforderungen zu reagieren.(2) Die zunehmende Automatisierung von Pro- duktion und Fertigung sowie das Internet der Dinge bieten auch in puncto Nachhaltigkeit ein enormes Potenzial. Maschinen laufen nur dann, wenn sie wirklich benötigt werden, intelligente Heiz- und Kühlsysteme regulieren die Tempera- tur bei höchster Ressourcene zienz und mittels Bodensensoren kann jeder einzelne Fleck eines Feldes optimal gedüngt und bewässert werden, um nur einige Beispiele zu nennen. Tipp: Durch die Ersparnis an Rohsto en und Energiekosten können sich Ausgaben in sol- che Technologien schon nach kurzer Zeit amortisieren. 2. Farming 4.0 Durch die Digitalisierung, das Internet der Dinge und den Einsatz cyber-physischer Sys- teme entstehen auch in der Landwirtscha  Möglichkeiten, nahezu sämtliche Produkti- onsprozesse neu zu gestalten. IoT-Sensoren erfassen beispielsweise die Menge der ge- gebenen Milch sowie Daten über den Sto - wechsel. Au auend auf diesen Daten lässt sich der optimale Melkzeitpunkt für jedes Tier ermitteln. Hierzu muss 5G de facto an jeder Milchkanne zur Verfügung stehen. Au- ßerdem werden dadurch auch Krankheiten früh erkannt. 116 


































































































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