Page 129 - Handbuch Digitalisierung (2. Ausgabe)
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HANDBUCH DIGITALISIERUNG Kapitel 3.1 / New Work & Arbeiten 4.0 Wettbewerbsfaktoren in einer digitalisierten Welt Trends wie Automatisierung und Silver Society verändern den Markt. Neue Technologien haben das Gesicht unse- rer Welt drastisch verändert und die Dynamik unserer Wirtscha  massiv beschleunigt. Was für Unternehmen jetzt wichtig ist, erläutert Torsten Rehder im Gespräch mit der TREND- REPORT-Redaktion. Wie können Unternehmen eine Innovationskultur im Unternehmen verankern? Welche Möglichkeiten und Strategien gibt es? Es gibt hier leider keine Faust- regel, die für alle Unterneh- men gilt. Denn jedes Unterneh- men ist anders. Die Strategie für eine große globale AG ist mitunter anders als für einen familiengeführten Mittelständler. Ge- nerell tun sich traditionelle Unternehmen je- doch schwer, das Neue zu integrieren. Denn die alten Prozesse haben die Unternehmen groß werden lassen und sollen nun hinter- fragt werden – sie stecken im sogenannten „Innovator’s Dilemma“. Der Spagat zwischen „exploit“ (Ausschöpfung des alten Geschä s- modells) und „explore“ (Exploration neuer Möglichkeiten) wird zur Herausforderung, an der viele scheitern. Eine beliebte Strategie ist daher, geschützte Experimentierräume zu scha en. Dabei sollte man unterscheiden: Soll das bestehende Geschä  digital transformiert werden, dann ist es sinnvoll, räumlich nah am Unternehmen zu bleiben und dort zum Beispiel ein Innovations-Lab aufzubauen. Möchte man ein komplettes Neugeschä  ent- wickeln, sollte man sich so weit wie möglich von den Unternehmensgrenzen lö- sen. Etwa eine Ausgründung als GmbH mit eigenen Struktu- ren, die sogar das bestehende Geschä smodell des Mut- terunternehmens bewusst attackiert. Man gründet qua- si ein neues Unternehmen auf der grünen Wiese – auch be- kannt als Green eld-Ansatz. Was bedeutet in diesem Kontext der Begri  „Open Innovation“? Wie der Name schon assoziiert, ö net man bei diesem Ansatz die Unternehmensgrenzen bei Innovationsvorhaben. Das beinhaltet zum Beispiel, die eigenen Kunden in den Prozess zu integrieren – etwa bei der Ideen ndung. Aber auch das Know-how von Lieferanten oder externer Organisationen wie Universi- täten wird häu g aktiviert. Das geschieht zu- meist über digitale Plattformen oder Netzwer- ke. Eine weitere Facette von Open Innovati- on ist Open Source, also die Verö entlichung von Technologien wie z.B. Quellcodes, um diese durch eine externe Community weiter- 129 Herausforderungen 


































































































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