Page 136 - Handbuch Digitalisierung (2. Ausgabe)
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Kapitel 3.1 / New Work & Arbeiten 4.0 HANDBUCH DIGITALISIERUNG spezialisiert haben: Mobile Apps und Auto- rentools, mit denen Nutzer ohne technisches Vorwissen schnell Videos teilen, kleine Prä- sentationen oder Quizfragen erstellen kön- nen, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Nicht nur die Schnelligkeit der Lerninhalte und ihr informeller Charakter ist eine recht neue Entwicklung im bis dato von klassischen E-Learnings geprägten Bereich. Auch die Art, wie sie erstellt und geteilt werden, ändert sich – und muss sich ändern. Und damit tut sich ein weiterer wichtiger Trend in der digitalen Lernlandscha  auf: User-generated Content. Der Weg zu einer neuen Lernkultur User-generated Content, also Lerninhalte und Wissen, die von Nutzern für Nutzer bereitge- stellt werden, wird zunehmend als Methode diskutiert, um den Bedarf nach immer neu- em, anwendungsbezogenem Wissen zu schlie- ßen. Im Unternehmenskontext spricht man auch von Employee-generated Content oder Expert-generated Content. User-generated Content ist dabei keine neue Idee. Was mit Web 2.0 angefangen hat, ist heu- te für die meisten Internetnutzer längst Alltag. Ein Großteil der Inhalte auf Social Media wie YouTube, Facebook oder Instagram werden nicht von Redaktionen, sondern von Nutzern erstellt. Auch im Marketing spielt User-generated Content eine besondere Rolle. Unternehmen haben längst erkannt, welchen Ein uss die Endnutzer auf die Beliebtheit eines Produkts haben, und nutzen dies auch innerhalb des Unternehmens für die Ö entlichkeitsarbeit, z.B. mit Mitarbeiter-Blogs. Die Partizipation am Unternehmen führt dazu, dass Mitarbei- ter sich wertgeschätzt fühlen. Motivation, En- gagement und Loyalität dem Unternehmen gegenüber werden verstärkt – auch bei Mit- arbeitern, die selbst nicht aktiv mitgestalten. Diesen Nutzen gilt es, in der internen Weiter- bildung noch auszuschöpfen. Mehr noch lässt sich mit der Einbeziehung von Mitarbeitern in die Lerninhaltserstellung die Menge an benötigtem Wissen bewältigen. Auch die Schnelligkeit der Informationswei- tergabe ist eine andere, wenn Wissen direkt von Mitarbeiter zu Mitarbeiter weitergege- ben wird – und da Mitarbeiter direkt aus dem Arbeitsalltag heraus ihr Wissen weitergeben,  ießt auch implizites Wissen und Anwender- erfahrung besser mit ein als über die zentral gesteuerte Verteilung von Wissen. Das alles bedeutet nicht, dass formale Inhalte in Zukun  weniger Bedeutung haben. Grund- legende P ichtkurse zu  emen wie Compli- ance, O ce- und Sprachkurse werden wei- terhin eine wichtige Rolle spielen, ebenso wie  Verwandte emen V Agil arbeiten – aber wie? V Die digitale Transformation – nicht nur Sache der IT V Innovationsmanagement in der VUCA-Welt V Die Trends in Forschung & Entwicklung V Abteilung Geschä sleitung S. 45 S. 49 S. 57 S. 61 S. 72 136 


































































































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