HR-Trends
Digital Leadership
Der Führung kommt in der Arbeitswelt 4.0 eine entscheidende und zentrale Rolle zu. Gerade vor dem Hintergrund der Flexibilisierung, Mobilität und Entgrenzung wird sie sogar zunehmend wichtiger. Wie Leadership in diesem sich verändernden Umfeld aussieht, haben Prof. Dr. Heike Bruch und Stefan Berger von der Universität St. Gallen in einer Studie untersucht und im Fachmagazin Personalführung(1) vorgestellt. Demnach gibt es vier entscheidende Hebel: ein inspirierendes Führungsklima, klar definierte Werte und Kulturregeln, das Loslassen von Kontrolle zugunsten horizontaler Führungsformen sowie Employer-Branding und Auswahl der richtigen Menschen.
Diversity
Der demografische und gesellschaftliche Wandel muss strategisch in den Unternehmen verankert werden. Dafür braucht es ein Diversity-Management. Diversity bedeutet Vielfalt. Dabei geht es jedoch nicht nur um Einzelmaßnahmen, sondern Diversity beinhaltet vielerlei: die Fokussierung auf Ältere, auf Frauen in Leitungs- und Führungspositionen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Zusammenarbeiten verschiedener Generationen, den Anteil von Beschäftigten mit Migrationshintergrund sowie eine Reaktion auf die unterschiedlichsten Lebensmodelle.(2)
Big Data
Big Data wird das Personalwesen in den kommenden Jahren laut einer von LinkedIn und der Bitkom Research GmbH im Jahr 2015 erstellten Studie(3) gravierend verändern. Erkenntnisse aus der Auswertung großer und häufig unstrukturierter Datenmengen können beispielsweise für die Verbesserung der internen Kommunikation sowie für das Employer-Branding, für die Personaleinsatzplanung oder das Personalcontrolling sowie für die Mitarbeitergewinnung eingesetzt werden. Big Data beinhaltet aber auch die Integration von externen Daten, zum Beispiel Arbeitsmarktdaten oder öffentlichen Informationen aus sozialen Netzwerken.
Künstliche Intelligenz
Selbstlernende und auf Algorithmen basierende Software, die selbst Bewerber auswählen kann, die Personaldaten pflegt, Profile von Mitarbeitern anlegt oder Vakanzen automatisch erkennt und unter objektiven Kriterien besetzt: Es ist davon auszugehen, dass Routinearbeiten in Personalabteilungen mehr und mehr von Software übernommen werden. Der Vorteil für Personalabteilungen: Die HR-Manager werden entlastet und können sich vermehrt strategischen Herausforderungen widmen.
Agilität
Sich schnell auf verändernde Kundenbedürfnisse und Marktanforderungen einstellen zu können, das ist das Ziel von Agilität. Dazu müssen Mitarbeiter aber auch Verantwortung übernehmen und selbst entscheiden dürfen. Sie müssen über Ziele ihrer Arbeit informiert werden und den Sinn ihrer Arbeit im Kontext eines Gesamtprojekts verstehen. Auch dabei kommt der Führung eine entscheidende Rolle zu. Svenja Hofert schreibt im Fachbuch „Agiler Führen“(4): „Wenn es aber um agiles Führen geht, geht es immer um eine coachende, Ressourcen stärkende Führung.“
Quellen:
(1) Prof. Dr. Heike Bruch, Stefan Berger: „Leadership wird noch wichtiger! Vier Hebel der Modernisierung von Führung“. In: Personalführung, Ausgabe 6, 2016.
(2) Charta der Vielfalt (https://www.charta-der-vielfalt.de).
(3) LinkedIn Deutschland, Österreich, Schweiz & Bitkom Research GmbH: „Big Data im Personalmanagement“, 2015.
(4) Svenja Hofert: „Agiler Führen“. 1. Auflage 2016, Springer Gabler.