Virtual & Augmented Reality

VR & AR: Trends

Industrielle Anwendungen / Digitale Fabrik / Digital Engineering
AR-Anwendungen für die Produktion hinsichtlich ihrer Produkte, Planungsdaten, die effizient mit vorhandenen realen Geometrien abgeglichen werden können, Prozesse in der Produktionsplanung, Smart Maintenance und Wartung, Qualitäts- und Prozesskontrolle wie auch Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit bergen ebenso viel Potenzial, das es zu heben gilt. Transport-Tracking, Navigation und Lagermanagement werden durch AR in den Bereichen Logistik und Transport optimiert. Forschungsinstitute, Entwickler und Designer können mit tatsächlich und virtuell anwesenden Kollegen an denselben dreidimensionalen Projekten arbeiten.

Navigation
Erweiterte Realität kann grundsätzlich für die Navigation im Gebäude (bei der Wartung von Industrieanlagen), im Freien (für Militär oder Katastrophenmanagement), im Auto (Projektion von Navigationshinweisen an die Windschutzscheibe, sodass beispielsweise Abbiegehinweise auf der Fahrbahn erscheinen) oder im Flugzeug, wie z. B. Head-up-Displays in Kampfflugzeugen, die hier als eine der frühesten AR-Anwendungen überhaupt zu nennen sind, genutzt werden.

Vertrieb, Marketing und Aftersales
Echte interaktive Customer Experience entlang der Customer Journey. Vom virtuellen Store über die virtuelle Ankleidekabine samt Maßkonfektion bis zur individuellen Produktkonfiguration. Potenzielle AR-Anwendungen im Service, wie z. B. für den Kunden konzipierte „Do-it-yourself“-Reparaturen. Auch die Bereiche Werbung und Brand Building, Geschäftsprozesse der Kundenberatung und Vertriebsunterstützung am Point of Sale können mit Anwendungen optimiert werden. Messen und Ausstellungen sowie Test-vor-Kauf sind weitere prädestinierte Bereiche.

Softwareentwicklung und Design von Apps für AR-Systeme und -Applika­tionen
Wikitude für Developers: Der Wikitude (World Browser) ist eine Augmented-Reality-Software für Mobilgeräte und wurde als Freeware veröffentlicht. Wikitude ist die erste Mobile App, die auf einem standortbezogenen Ansatz der erweiterten Realität basiert. Bei der standortbezogenen Augmented Reality wird die Position der Objekte am Bildschirm des Mobilgerätes über die Position des Anwenders berechnet visuell gelegt. Auf Basis von Wikitude und mit der bestehenden Community lassen sich Apps für AR relativ einfach entwickeln, auch ohne direkte Programmierkenntnisse.

Pseudo-holografische virtuelle Bildschirme, virtuelle „Holodecks“
Mit fortschreitender Technologie lassen sich noch weitaus mehr futuristische Anwendungsszenarien erschließen. Zum einen kann eine Erweiterung von PC-Betriebssystem­oberflächen in die reale Umwelt geschehen. Programmfenster und Icons werden dann als virtuelle Geräte im realen Raum dargestellt und durch Blicke oder Zeigen mit dem Finger bedient. Dies kann generell zum Ersatz herkömmlicher Bildschirme und Gerätebedienfelder oder zu völlig neuen Gerätetypen führen.

Medizin
Hier kann erweiterte Realität in rein medizinischen Anwendungen genutzt werden, um die Darstellung nicht sichtbarer Elemente zu ermöglichen. Dies kann intraoperativ geschehen, als „Röntgenblick“ für den Operateur, basierend auf vorheriger Tomografie oder aktuellen Bilddaten von Ultraschallgeräten oder offenen Kernspintomografen. Auch Therapie, Telemedizin und Diagnostik lassen sich mit diesen Technologien effizienter und innovativer als bisher gestalten.

Lesen Sie auf Seite 3: Geschäftsmodelle im Fokus

2 Kommentare
  1. Christian Berger
    Christian Berger sagte:

    Einen Vorschlag zum Verbessern des Textes möchte ich gar nicht einreichen. Der Beitrag hat mir gut gefallen. 🙂 Ich möchte gerne ein praktisches Beispiel aus dem Berufsalltag nennen, wo AR eine tolle Unterstützung ist. Als Immobilienmakler wurde es in der Corona-Pandemie richtig schwer, Besichtigungen vor Ort mit Interessenten durchzuführen. Trotzdem wollten Menschen eine neue Wohnung oder ein Eigenheim erwerben. Dank AR ist es möglich, eine virtuelle Führung durch eine Immobilie zu gestalten. Die digitale Besichtigung kommt sehr gut an und ist auch realistisch. Doch nicht nur für den Eindruck des potentiell neuen Hauses hat sich AR bewährt. Es ist mittlerweile möglich, die Inneneinrichtung virtuell zu gestalten. Wie könnte eine neue Küche aussehen? Wie sieht der Boden, die Wand, die Tür in dieser oder jener Variante aus. Hier sind keine Grenzen gesetzt. Für den Kunden ist das ein tolles Erlebnis. Für den Vermittler war es die Chance, in der Krise seiner Arbeit bestmöglich nachzugehen.

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