Die „Open“-Bewegung

Die „Open“-Trends

Open-Source-Hardware
Open-Source-Hardware oder Open Hardware (manchmal auch Freie Hardware, englisch „Free Hardware“) ist eine Hardware, die nach freien Bauplänen hergestellt wird. Die Bewegung und Idee steht der Freie-Software-, Open-Source- und DIY-Bewegung nahe bzw. geht auf diese zurück. Auch wenn „Open-Source-Hardware“ häufig viel mit Open-Source-Software gemein hat, kann Open Hardware jedoch auch weit entfernt von Softwaretechnik stattfinden: Beispielsweise versucht das Projekt „Open-Source-Car“ (OScar) freie Baupläne für ein Auto zu entwickeln, also ein freiverfügbares „Rezept“ zum Selberbauen. Noch weitergehend ist Thingiverse: Hier sollen Objekte als 3D-druckbare CAD-Dateien zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt „Solar“ versucht, in Entwicklungsländern günstige Selbstbau-Solarsysteme zu verbreiten, darunter Kochen und Heizen ohne Feuerholz zu ermöglichen. Ein weiteres aktuelles Beispiel ist openmovement.org, eine Bewegung, die neue Basis-Uhrwerke nach den Prinzipien von Open Source entwickelt.

Offene Veranstaltungsformate
Unter https://usability-testessen.de findet man ein Creative-Commons-Veranstaltungsformat für das Thema „Usability-Testing“. Das Usability-Testessen bringt Entwickler und Nutzer an einen Tisch. Bei Pizza, Bier und Brause werden Prototypen, Websites oder Apps auf ihre Gebrauchstauglichkeit getestet.

Solche Formate bieten sich an…

  • …bei Konzeptionern und Entwicklern.
  • …um schnelles Feedback dank Thinking-Aloud-Methode zu erhalten.
  • …egal, in welchem Stadium sich das Produkt befindet: Hier arbeitet man mit der Thinking-Aloud-Methode, die schnell Usability-Probleme identifizieren kann.
  • …mit Pizza, Bier und sechs Runden Speedtesting.
  • …denn beim Usability-Testessen besteht die Möglichkeit, neue Produkte, Websites und Apps noch vor ihrer Veröffentlichung zu testen.
  • um vor allem ein ehrliches Feedback abzugeben.
  • da unkompliziert und komplett kostenlos. Der Gastgeber kann zwischen verschiedenen Städten wählen und richtet das Event aus. Kosten entstehen durch die Bewirtung der Tester und für die Lokation.

Open Content
Als freie Inhalte (englisch free content), auch Open Content genannt, bezeichnet man Inhalte, deren kostenlose Nutzung und Weiterverbreitung urheberrechtlich erlaubt ist. Dies kann nach Ablauf von gesetzlichen Schutzfristen zutreffen, sodass ursprünglich geschützte Werke als gemeinfrei gelten. Alternativ werden Inhalte als frei bezeichnet, wenn der Urheber oder Inhaber der vollumfänglichen Nutzungsrechte ein Werk unter eine freie Lizenz gestellt hat.
Die Rechtsstrukturen freier Inhalte bilden damit eine Ergänzung zum gesetzlichen Schutz geistigen Eigentums. Auch freie Inhalte sind, sofern sie unter einer freien Lizenz stehen, urheberrechtlich geschützt. Die jeweilige Lizenz regelt die Bedingungen, die bei einer Nutzung einzuhalten sind. Die Idee zur Schaffung freier Inhalte entstand analog zur freien Software. Auf folgenden Gebieten werden freie Inhalte genutzt: Medien, z. B. Texte, Bilder, Musik, Filme, Animationen und Modelle. Mittels Open Hardware und Open Source werden Privatpersonen in die Lage versetzt, selbst Produkte herzustellen oder zu erweitern. Das Ihnen vorliegende Werk haben wir auch unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht, um allen Bevölkerungsschichten den Zugang zu unseren Fachinhalten zu garantieren.

Offene Datenbanken mit offenen Inhalten
Mit der Creative-Commons-Version 4.0 können nun auch Datenbanken mit den freien Lizenzen versehen werden. Die Lizenzen sind spezielle Datenbank-Lizenzen, bei denen auch eventuell für die in entsprechend lizenzierten Datenbanken enthaltenen Inhalte unabhängige Bedingungen festgelegt werden können. Open-Data-Commons (ODC) ist ein Projekt der Open-Knowledge-Foundation (OKF), das rechtliche Lösungen für freie Daten bereitstellt. Es pflegt eine Reihe von Lizenzen für freie Datenbanken.
Die OKF gibt eine Reihe unterschiedlicher Lizenzen für freie Datenbanken heraus. Für ihre Lizenzen findet sich jeweils eine Entsprechung bei den Creative-Commons-Lizenzen. Datenbanken werden international mit unterschiedlichen Regelungen und Gesetzen als geistiges Eigentum geregelt. Während bei Software und Inhalten das Urheberrecht die relevanten Regelungen beinhaltet, sind für Datenbanken teils noch andere oder sogar komplett andere Regelungen im Spiel. (Beispielsweise existiert in der EU eine spezielle Datenbankrichtlinie und gilt in den USA das Copyright für Datenbanken gar nicht.) Daher lizenzieren die ODC-Lizenzen das Copyright beziehungsweise Urheberrecht, spezielle Datenbankrechte, Patentrechte und Warenzeichen.

Open-Source-Betriebssysteme
Professionelle Linux-Distributionen sind SUSE Linux Enterprise Server (SLES) oder die Red Hat Distribution. Der SUSE Linux Enterprise Server (SLES) zum Beispiel ist eine Linux-Distribution von SUSE, die speziell auf Unternehmenskunden ausgelegt ist. Das Produkt ist mit einem entsprechenden Supportangebot und langjähriger Wartungsphase ausgestattet. OSS ist demnach nicht „umsonst“. Kosten im professionellen Einsatz entstehen durch regelmäßige Updates und für APIs zu proprietären Applikationen und Betriebssystemen. Zusätzlich muss ein Etat für die Hochverfügbarkeit und für eventuelle Co-Locations ausgegeben werden.

Freie Lerninhalte und OSS für E-Learning
Unter E-Learning werden – nach einer Definition von Michael Kerres – alle Formen von Lernen verstanden, bei denen elektronische oder digitale Medien für die Präsentation und Distribution von Lernmaterialien und / oder zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation zum Einsatz kommen.
Für E-Learning finden sich als Synonyme auch Begriffe wie: Online-Lernen, Telelernen, multimediales Lernen, computergestütztes Lernen, Computer-based Training, Open and Distance-Learning u. a.. Als „Open-Educational-Resources“ (kurz OER) werden freie Lern- und Lehrmaterialien mit einer offenen Lizenz wie etwa Creative Commons oder GNU General Public License bezeichnet.
Das Konzept von OER kann als eine neue Art der Informationserstellung und -(ver-)teilung im Bildungsbereich verstanden werden. Dabei repräsentieren OER lediglich Informationen und mangels eines institutionellen akademischen Charakters kann über die Nutzung dieser Ressourcen kein akademischer Titel erworben werden. Es ist eine verstärkte Integration von OER im Bereich der internetbasierten Wissensvermittlung sowie in der Fern- und Hochschullehre zu beobachten. Insbesondere im Bereich der Social Media ist eine zunehmende Verbreitung von OER zu erkennen. Auf diese Weise erhoffen sich Autoren von OER einen stärkeren Verbreitungsgrad ihrer Inhalte sowie eine damit einhergehende steigende Reputation. Unternehmen können zusätzlich freie E-Learning-Software (OSS) zum Einsatz bringen.
ILIAS ist eine freie Software zum Betreiben einer Lernplattform, mit deren Hilfe sowohl internetbasierte Lehr- und Lernmaterialien (für E-Learning) erstellt und verfügbar gemacht als auch Kommunikation und Kooperation unter Lehrenden und Lernenden, Prüfungen und Evaluation sowie didaktische Strukturen für komplette Kurse verwirklicht werden können. Die Nutzungsmöglichkeiten der Software spiegeln sich auch im Namen ILIAS wider, der als Abkürzung für Integriertes Lern-, Informations- und Arbeitskooperations-System steht. „Massive Open Online Course“ (deutsch offener Massen-Online-Kurs), kurz MOOC, bezeichnet kostenlose Onlinekurse, die meist auf Universitätsniveau sind und große Teilnehmerzahlen aufweisen. MOOCs kombinieren traditionelle Formen der Wissensvermittlung wie Videos, Lesematerial und Problemstellungen mit Foren, in denen Lehrende und Lernende miteinander kommunizieren und Gemeinschaften bilden können. Zu unterscheiden sind dabei xMOOCs von cMOOCs. Während erstgenannte im Wesentlichen auf Video aufgezeichnete Vorlesungen mit einer Prüfung darstellen, beruhen cMOOCs auf der Idee des Konnektivismus und haben eher die Form eines Seminars oder Workshops.

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2 Gedanken zu “Die „Open“-Bewegung

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