Geschäftsmodelle im Fokus
Mobile Banking
Die Digitalisierung macht vor den Banken nicht halt. Mögen die mobilen User derzeit für den Umsatz noch nicht so relevant sein, dürfen die Institute ihre Rolle als Quelle künftiger Umsätze nicht unterschätzen. Gerade die deutschen Smartphone- und Tablet-User haben den Ruf, rege ihren Online-Banking-Geschäften nachzugehen. Daher reicht es nicht aus, ihnen einfach nur eine Website zu bieten. Innovative Mobile-Banking-Lösungen sind eine gute Möglichkeit, Firmen- und auch Privatkunden zu binden und sich gleichzeitig als Lösungsanbieter zu positionieren. Das kann z. B. mit Handy-zu-Handy-Bezahlverfahren geschehen, die via App spontane Geldtransfers einfach und sicher ermöglichen. Oder mit einem modernen, intuitiven Girokonto für das Smartphone. Oder mit einer Überweisungs-App mit Fotofunktion. Allerdings stellt die große Vielfalt der mobilen Geräte eine immer wieder neu zu bewältigende Aufgabe dar.
Virtual und Augmented Reality
Allgemeine Bekanntheit erlangte Virtual (VR) und auch Augmented Reality über die Datenbrillen zum Spielen und Fernsehen. Doch damit erschöpfen sich ihre Anwendungen bei weitem nicht. Beispielsweise setzen deutsche Marketing-Entscheider zunehmend auf die virtuelle Realität, um kanalübergreifende Kundenerlebnisse zu schaffen. In der Reisebranche könnten Urlauber vorab mithilfe von VR-Brillen ihre künftigen Reiseziele und Unterkünfte in Augenschein nehmen. Der Bitkom rechnet damit, dass dieses Szenario bereits 2025 weit verbreitet sein wird. Die Visualisierung von Wohnungs- und Häuserplanungen und deren Inneneinrichtungen könnte Architekten und der Wohnungswirtschaft ihre Arbeit erleichtern. Ebenso denkbar sind Bildungs- und Lernprojekte in virtuellen Umgebungen.
Smart Farming
Selbst die Landwirtschaft wird durch die Digitalisierung verändert, vorausgesetzt, es existiert ein gut ausgebautes, flächendeckendes Breitbandnetz. Dann steht der Nutzung mobiler Endgeräte auf dem Feld nichts mehr im Wege. Oder dem Einsatz von Sensoren, die z. B. den Mineralgehalt und die Beschaffenheit des Bodens messen oder zur Tierüberwachung eingesetzt werden können. Nur bei funktionierendem mobilen Internet können die so erhobenen Messdaten online abgefragt und an ein Farmmanagementsystem zur kontinuierlichen und automatisierten Auswertung weitergeleitet werden. Ebenso werden Landmaschinen befähigt, während der Arbeit auf dem Feld Daten zu sammeln und an das Farmmanagementsystem zu übertragen, über das mobile Internet miteinander zu kommunizieren oder auch die Erntelogistik mit den Lohnunternehmen zu koordinieren.
eSIM
Die Embedded SIM-Karte (eSIM) ist bereits von Beginn an fest in die Geräte eingebaut und programmierbar und bindet die Kunden nicht fest an einen Mobilfunkanbieter. Damit können die Kunden dann z. B. Datentarife nicht mehr nur vom Mobilfunk-Provider und ohne Vertragsbindung kaufen. Oder der Besitzer einer Fahrzeugflotte kann nach Vertragsende mit einem Mobilfunkanbieter den Netzbetreiberwechsel für sämtliche Fahrzeuge der Flotte vollziehen. Die Einführung der eSIM in den Consumer-Markt steht kurz bevor oder wird bereits vollzogen. Erste eSIM-Geräte werden für 2017 erwartet. Ein deutscher Autohersteller lässt seine Fahrzeuge bereits mit einem eSIM-Management für seine „Connected Drive Services“ vom Band laufen.
Sparen mit Telematik
Telematik-Lösungen bieten ein überraschend hohes Einspar-Potenzial, so das Ergebnis einer Studie, die Masternaut mit 1 000 Fahrzeugen und gemittelten Kundendaten erstellt hat. Danach ergeben sich die größten Einsparpotenziale nicht so sehr über den Spritverbrauch (9 %), sondern eher durch die höhere Kosteneffizienz bei Servicefahrzeugen (25 %), die Verringerung der (ungenehmigten) Privatfahrten (25 %), die Reduktion von Verschleiß- und Abnutzungskosten (10 %) sowie die deutliche Reduzierung von Versicherungsleistungen (15 %). Insgesamt stehen so monatlichen Kosten von beispielsweise 35 € für Telematiklösungen Einsparungen in Höhe von durchschnittlich 226 € gegenüber.
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